In Deutschland werden ca. 4 bis 5 Millionen Menschen mit einer behandlungs- und versorgungsbedürftigen Harn- und/oder Stuhlinkontinenz medizinisch betreut.
Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch einmal so groß. Vielen von ihnen droht nicht zuletzt wegen dieser Erkrankung der frühzeitige Weg „ab ins Heim“. Durch die Veränderungen der Alterspyramide stellen sie ein zunehmendes sozioökonomisches Problem dar: Während in unserem Lande von den 65 Mio. Einwohnern in der Altersstufe von 5 bis 64 Jahren nur 1,7 Mio. (3%) inkontinent sind, sind es in der Altersstufe der 65- bis 79-jährigen bereits 1,3 Mio. (11%) und von den über 80-jährigen 30%.
Schon heute wird für die ambulante Versorgung Inkontinenter mehr als 1 Mrd. EUR von den gesetzlichen Krankenversicherungen aufgewandt, für die Versorgung Inkontinenter in den Pflegeheimen mindestens noch einmal der gleiche Betrag (Füsgen, 1995). Im Jahre 2030 werden in unserem Land mehr als 18 Mio. über 65-Jährige, 8 Mio. über 75-Jährige und mehr als 2 Mio. Greise im Alter von 80 Jahren und mehr leben. Daraus resultiert, dass die Zahl der inkontinenten Senioren sich in diesem Zeitraum verdoppeln wird, wenn man nicht entscheidend gegensteuert.
Harninkontinenz ist aber primär ein Problem der Frauen:
Als Ursache ist die Vulnerabilität des weiblichen Schließmuskel-Systems anzusehen.
Klassifikation der Inkontinenz: